Die Planung der Reiseroute gehört sicher zu den schönsten Dingen bei der Vorbereitung auf eine Weltreise, für die man aber durchaus etwas Zeit einplanen sollte.
Zwar hatten wir relativ früh unsere Wunsch-Destinationen ausgemacht und eine grobe Streckenführung im Kopf, mussten dann aber doch immer wieder kleinere und größere Anpassungen vornehmen. Wir sind dabei so vorgegangen:
1. Alle Wünsche auf den Tisch
Zu Beginn haben wir all die Länder und Sehenswürdigkeiten aufgezählt, die wir gerne besuchen würden, völlig ohne Selektion. Das Ergebnis war natürlich ein bunter Strauß unterschiedlichster Länder, Regionen, Kontinente und Klimazonen. Da standen Thailand neben Norwegen, Patagonien neben Schottland und die Niagara-Fälle neben dem Ayers Rock. Unmöglich, daraus eine homogene Tour zu machen, die darüber hinaus auch noch bezahlbar und in der verhältnismäßig kurzen Reisedauer von sechs Monaten durchführbar war. Wir mussten also nach unterschiedlichen Gesichtspunkten selektieren.
2. Selektion nach…
a) …Must-Sees
Man kennt das: Jeder hat vermutlich Länder und Sehenswürdigkeiten auf seiner eigenen Liste, die er oder sie unbedingt wenigstens einmal im Leben gesehen haben will. Aus obigem Potpourri an Möglichkeiten hat jeder von uns seine absoluten Must-Sees herausgepickt — in der Hoffnung auf möglichst viele Überschneidungen. Da wir schon häufiger über das Thema Reisen gesprochen hatten, wussten wir, dass wir nicht allzu sehr auseinander liegen würden, was die Sache natürlich vereinfacht. So konnten wir die Länderauswahl schon einmal deutlich komprimieren und erhielten eine erste grobe Vorstellung davon, wie eine mögliche Route aussehen könnte.
b) …geografischen Gesichtspunkten
Wir hatten bei unserer Länderauflistung immer auch schon ein Auge darauf, dass sich die einzelnen Ziele gut miteinander verbinden lassen und wir sie problemlos hintereinander ansteuern können. Südostasien ist hier natürlich geradezu mustergültig: So kommt man beispielsweise mit Startpunkt Bangkok in Thailand ohne Umwege ganz leicht in die umgebenden Länder Myanmar, Laos, Kambodscha, Vietnam und Malaysia. Auch die Flug- und generellen Transportkosten sollte man im Auge behalten. Im Beispiel Südostasien fallen diese aufgrund der geografischen Nähe der einzelnen Ziele vergleichsweise niedrig aus.
Grundsätzlich war uns klar, dass wir uns nicht von der überwältigenden Vielzahl an möglichen Routenkombinationen blenden lassen durften. Es ist oftmals unmöglich, wirklich ALLE Wunsch-Destinationen auf einer einzigen Reise abzudecken. Weil wir sonst einfach unverhältnismäßig viel im Flieger säßen und dafür teils horrende Preise bezahlen müssten. Daher auch obige Selektion auf die absoluten Must-Sees. Wir wussten, dass wir nicht jedes Ziel in diese eine Reise packen konnten — muss ja auch gar nicht sein. Oftmals macht es Sinn abzuchecken, ob dieses eine Traumland nicht viel einfacher auch in einem separaten Urlaub angegangen werden kann — aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Des Weiteren haben wir darauf geachtet, Backtracking (also das Abweichen von der einmal eingeschlagenen Reiserichtung, beispielsweise Osten) so gut es geht zu vermeiden. Das ist vor allem bei der Flugbuchung wichtig, insbesondere dann, wenn man sich für ein Round-the-World-Ticket entscheidet. Mehr dazu im Artikel Reisevorbereitung #3: Eine Frage des Tickets — 4 Möglichkeiten, einmal um die Welt zu reisen.
c) …Wetterbedingungen zur Reisezeit
Schön, jetzt wussten wir also, dass unsere Route grundsätzlich mit vertretbarem Aufwand und Einsatz von Geldmitteln machbar war. Doch wie schaut’s denn wettertechnisch zu unserer Reisezeit aus? Selbst der schönste thailändische Strand verliert an Reiz, wenn es tagelang nur durchregnet. Ein ganz gewichtiger Aspekt und schwerwiegender Anhaltspunkt bei der Routengestaltung waren also die klimatischen Bedingungen. Hier hat uns das geniale Reisezeiten-Tool von weltreise-info.de mehr als nur einmal weitergeholfen. Die Seite war und ist für mich die Anlaufstelle Nummer 1 in Sachen Weltreiseplanung. Das Tool gibt schnell und übersichtlich Aufschluss über die klimatische Lage in den einzelnen Gebieten. So lässt sich anhand dieser Infos die Route entlang der bestmöglichen Wetterlage planen. Natürlich muss man je nach Zielland mit Abstrichen rechnen oder gegebenenfalls den Routenverlauf umstellen oder aber Länder ganz streichen. Uns hat’s sehr geholfen, unseren Reise-Fahrplan auf ein solides Fundament zu stellen.
d) zeitlicher Machbarkeit
Jetzt hatten wir eine schöne Route vor uns liegen, die uns über 5 Kontinente und über ein Dutzend Länder führen würde. Puh, 5 Kontinente und so viele Länder in nur sechs Monaten? Uns schwante, dass das ein wenig viel werden könnte und wir zu wenig Zeit in einem einzelnen Land zur Verfügung hätten. Dabei wollen wir einzelne Regionen intensiver kennenlernen, uns nicht hetzen und auch mal länger an einem Ort bleiben, wenn’s uns dort gefällt. Die Devise war also: Weniger ist mehr. Also setzten wir abermals den Rotstift an und dampften unsere Route weiter ein.
Mit Hilfe dieser Selektions-Parameter erhielten wir so unsere vorläufige Reiseroute, die wir euch im nächsten Artikel Reisevorbereitung #2: Unsere (vorläufige) Reiseroute näher vorstellen. Manch einer mag unseren Plan noch immer für zu vollgestopft halten, doch wir glauben, hier einen ganz guten Kompromiss gefunden zu haben und sind gespannt, wie er sich in der Praxis durchführen lässt.
Der Countdown läuft!
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