Willkommen in Kuala Lumpur! In der Stadt mit den markanten Zwillingstürmen hat die Billigflug-Airline AirAsia ihren Sitz, was den internationalen Flughafen zum Drehkreuz für Ziele in ganz Südostasien macht. Die Ticket-Preise liegen hier oftmals deutlich unter denen anderer Abflugorte, was auch in unserer jüngsten Planung eine entscheidende Rolle gespielt hat.
Änderung der Reiseroute
Zwar hatten wir ohnehin geplant, der Hauptstadt Malaysias auf unserer Reise einen Besuch abzustatten. Allerdings stand die westliche Halbinsel erst für Mitte Februar auf dem Plan. Von Kuala Lumpur aus wollten wir über Melaka nach Singapur einreisen, wo nach aktuellem Stand am 27.02. unser Flug nach Sydney startet. Zuvor war an den Stränden von Khao Lak und Koh Lanta an der Westküste Thailands Sonne tanken angesagt, zudem möchten wir auch noch die Tempelanlagen von Angkor Wat in Kambodscha besichtigen.
Nun sind Pläne ja bekanntermaßen dafür da, um geändert zu werden und in unserem Fall mussten wir uns der aktuellen Wetterlage beugen. Wie andernorts bereits erwähnt, wird besonders der Süden Thailands derzeit von starken Regenfällen heimgesucht. Zwar ist hiervon primär die Ostküste betroffen, doch wir wollen kein Risiko eingehen und suchen nach einer alternativen Route. Nach einiger Recherche kommt Verena auf die Idee, dass wir doch zuerst nach Kuala Lumpur fliegen könnten, um von hier aus alle weiteren nationalen und internationalen Reisen zu starten. Ein kurzer Blick auf die Ticketpreise später ist die Sache geritzt: Malaysia, wir kommen (früher als gedacht)!
Auch die Flüge von Kuala Lumpur nach Siem Reap in Kambodscha sind bedeutend günstiger als zum Beispiel von Bangkok aus. So kostet der Hinflug (zuzüglich Steuer) schlappe 25 Euro pro Person. Wir werden nun also zwei Tage in Kuala Lumpur bleiben und anschließend mit dem Bus ins südlich gelegene Städtchen Melaka reisen. Im Anschluss daran geht’s dann auf einen Abstecher zu den Tempeln von Angkor, bevor wir unsere Reise durch Malaysia fortsetzen — so zumindest mal der Plan, aber ihr wisst ja…
Von bedeckten Köpfen und fliegenden Fäusten
Mit etwas Verspätung starten wir vom Don Muang Airport in Bangkok unsere Reise nach Kuala Lumpur. Wir sitzen bereits im Bus in Richtung Rollfeld, als man uns bedeutet, doch bitte wieder auszusteigen und zurück ans Gate zu gehen. Erinnerungen werden wach an unseren spaßigen Start in diese Weltreise und kurz fragen wir uns, ob das jetzt irgendwie „unser Ding“ wird mit den holprigen Flugreisen. Kurze Zeit später sitzen wir jedoch in der Maschine und erreichen unser Ziel ohne weitere Zwischenfälle. Malaysia ist nochmal eine Stunde weiter als Thailand, der Zeitunterschied zu Deutschland beträgt hier 7 Stunden. Während ich diesen Artikel schreibe, drückt die Heimat noch friedlich das Gesicht ins Kopfkissen.
Sagte ich ohne Zwischenfälle? Eine Sache ist vielleicht doch eine Erwähnung wert: In Malaysia nimmt man es mit importierten Krankheiten wohl sehr ernst. Kurz vor der Landung meldet sich der Captain mit einem knappen Hinweis, man solle eventuell seine Nase zuhalten und den Mund bedecken. Noch bevor wir näher darüber nachdenken können, läuft kurz darauf eine Stewardess mit Mundschutz durch die Reihen und sprüht mit einem Desinfektionsspray um sich.
Der Flughafen in Kuala Lumpur bestätigt den ersten Eindruck und offenbart einige Unterschiede zu Thailand: Hier wirkt alles eine Spur sauberer, organisierter, aufgeräumter. Sofort fallen uns auch die unterschiedlichen Kulturen auf, für die Malaysia so bekannt ist: Neben den obligatorischen Touristen wie uns tummeln sich viele Malaien, Inder und Chinesen auf dem Gelände, Kopftuch tragende Frauen ebenso wie Damen in knappen Hotpants, traditionell gekleidete Männer neben Typen mit Schlabber-Shirt und zerrissenen Jeans.
Wir reihen uns artig in die Schlange der wartenden Ankömmlinge ein, um zur Passkontrolle zu gelangen. Auch hier nimmt man es in Malaysia ganz genau: Zusätzlich zum aufgenommenen Foto werden biometrische Abdrücke der beiden Zeigefinger angefertigt.
Wie wir so da stehen, wird es ein paar Reihen gegenüber plötzlich hektisch. Eine Gruppe reisender Chinesen kriegt sich lautstark in die Haare, nach anfänglichem Gezeter fliegen gar die Fäuste, Frauen gehen aufeinander los, Männer werfen sich dazwischen. „Fängt ja gut an“, denken wir uns, teils amüsiert, teils unsicher. Die Lage beruhigt sich bald darauf, nachdem die zunächst etwas überfordert wirkenden Sicherheitsbeamten sich mutig zwischen die Streithähne stellen.
Kurze Zeit später verlassen wir den Airport — unser Gepäck dreht diesmal zum Glück bereits vergnügt seine Runden auf dem Band — und fahren mit dem Taxi zu unserem Hotel, gelegen im angesagten Stadtteil Bukit Bintang.
Ganz schön gewaltig, diese Towers
Tags darauf starten wir unsere Erkundungstour durch Kuala Lumpur. Wie oben erwähnt, dient die Stadt oftmals nur als Durchgangsstation, bietet sie vielleicht nicht so viele — besonders kulturell gesehene — Highlights wie Bangkok oder andere asiatische Städte. Das ist schade, denn bereits der Weg vom Hotel zum absoluten Wahrzeichen von KL, den Petronas Towers, macht durchaus Spaß. Stellenweise fühlt man sich, als flaniere man durch eine amerikanische Metropole bei all den Wolkenkratzen, dem vielen Metall und den spiegelnden Oberflächen. Keine Garküche weit und breit, kein Abfall auf den Gehwegen, keine hupenden Tuk-Tuks auf den Straßen. Vielleicht ist es das, was vielen Reisenden hier fehlt: Der Charme asiatischer Städte. Auch in Kuala Lumpur soll dieser zu finden sein, in Vierteln wie China Town oder Little India, die wir an diesem Tag jedoch nicht besuchen.
Bereits von Weitem sehen wir die imposanten Zwillingstürme in die Höhe ragen, deren Name auf den zugehörigen Öl-Konzern zurückgeht. Keine Frage: Bei Nacht muss das ein gigantischer Anblick sein!
Wir beschließen, später wieder zu kommen und die Zeit bis dahin im angeschlossenen KLCC-Park und dem zugehörigen Suria Shopping-Center zu verbringen. Wie bereits von Südostasien gewohnt, findet man auch hier riesige Foodcourts, in denen es sich nach Herzenslust schlemmen lässt.
Beim Gang durch die sechs Stockwerke umfassende Mall kommen wir an einem Kino vorbei. Wir haben Zeit, das Wetter ist ohnehin nicht so dolle und in 30 Minuten läuft der aktuelle Star Wars, den ich unbedingt noch sehen will — das Nachmittagsprogramm steht also fest.
Als es draußen dunkel wird, füllen sich der Park und der Platz vor den Twin Towers mit Menschen, die das farbenprächtige Lichterspiel auf dem Wasser und das beleuchtete Turm-Paar sehen wollen.
Der Anblick der Petronas Towers bei Nacht ist, wie erwartet, wirklich eindrucksvoll:
Mit tollen Eindrücken im Gepäck machen wir uns auf in Richtung Hotel. Morgen reisen wir mit dem Bus weiter nach Melaka und nehmen uns fest vor, bei unserer Rückkehr nach Kuala Lumpur auch den anderen Stadtteilen einen Besuch abzustatten.
Wer war selbst schon mal in Kuala Lumpur und hat sich die beeindruckenden Petronas Towers angesehen? Wie hat’s euch insgesamt in der Stadt gefallen? Schreibt es in die Kommentare!
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