Die Route steht, die Flüge sind gebucht, nun stellt sich die Frage: Was braucht man noch? Keine Frage, die Planung einer Weltreise bringt so einiges an organisatorischem Aufwand mit sich. Das betrifft insbesondere das Zusammentragen von relevanten Reisedokumenten. Was wir uns alles haben besorgen müssen, zeigen wir euch hier.
Die notwendigen Visa
Um herauszufinden, ob und wenn ja welche Art von Visa für unsere Zielländer gefordert werden, führt unser erster Weg zur Webseite des Auswärtigen Amtes des jeweiligen Landes, beispielsweise Thailand. Unter Reise- und Sicherheitshinweise finden sich nicht nur Informationen zur aktuellen Lage vor Ort, sondern auch zu den Anforderungen hinsichtlich des Visums. Eines wurde mir bei meiner Recherche schnell klar: In Sachen Visa reist man als Deutscher definitiv 1. Klasse. Kaum ein Land, für das wir vorab ein Visum benötigen, meistens reicht ein Stempel bei Einreise vollkommen aus. Ich gehe hier natürlich immer vom Status „Tourist“ aus, für längere Aufenthalte mit beispielsweise beruflicher Tätigkeit gelten zumeist andere Vorschriften. Wichtig ist grundsätzlich, dass der Reisepass bei Einreise in ein Land mindestens noch 6 Monate lang gültig ist.
Der Form halber sei gesagt: Alle hier gemachten Angaben gelten ohne Gewähr. Wer selbst eine Reise plant, ist immer gut beraten, einen Blick auf die Seiten des Auswärtigen Amtes zu werfen.
Die Visa-Anforderungen für unsere Länder:
Thailand
Vorab ist kein Visum erforderlich, bei belegbarer Weiterreise erhält man ein sogenanntes „Visa upon arrival“, was direkt in den Reisepass gestempelt wird. Mit ihm darf man 30 Tage am Stück in Thailand bleiben.
Laos
Auch hier kann ein Visa upon Arrival für einen Aufenthalt von 30 Tagen bei der Einreise an den internationalen Flughäfen Vientiane, Luang Prabang, Paksé und Savannakhet, sowie an den internationalen Grenzübergängen zum Preis von 30 US$ gegen Vorlage eines noch mindestens 6 Monate gültigen Reisepasses und von zwei Lichtbildern beantragt werden.
Kambodscha
Für die Einreise nach Kambodscha ist ein Visum nötig. Dieses erhält man entweder vorab von der Botschaft in Deutschland oder man beantragt ein“e-Visum“, also ein vitruelles Dokument. Alternativ lässt sich aber auch hier ein Visa upon Arrival mit einer Gültigkeit von 30 Tagen an den Grenzübergängen besorgen, allerdings ist das offenbar nicht an allen Grenzen möglich.
Malaysia
Für deutsche Staatsangehörige besteht keine Visumspflicht bei einem Aufenthalt (ohne Berufstätigkeit) bis zu 3 Monaten.
Singapur
Deutsche erhalten bei der Einreise eine Aufenthaltsgenehmigung für bis zu 90 Tage, also ebenfalls für 3 Monate.
Australien
Australien ist das einzige Land auf unserer Reise, für das wir vorab ein Visum benötigen. Für Geschäftsreisende und Touristen aus Deutschland und den anderen EU-Mitgliedsländern gibt es das sogenannte „eVisitor“-Verfahren. Hier müssen in einem elektronischen Formular die Passdaten und eine E-Mail-Adresse angegeben werden. Das eVisitor-Visum wird bei den Grenzübergängen und anderen Stellen elektronisch gespeichert und tritt an die Stelle eines vor der Reise einzuholenden Visumaufklebers oder Stempels im Pass. Das Visum ist 12 Monate gültig und berechtigt zu einem Aufenthalt von maximal 3 Monaten in Australien, die Ausstellung ist kostenlos.
Neuseeland
Auch im Land der Kiwis gilt: Kein Visum vorab nötig, mit der Einreiseerlaubnis darf man für 3 Monate im Land bleiben.
Cook-Inseln
Bei einem touristischen Aufenthalt von bis zu 31 Tagen werden Visa kostenlos am Flughafen ausgestellt.
USA
Im Rahmen des „Visa Waiver“-Programms dürfen wir als Deutsche in der Regel bis zu 90 Tage ohne Visum in die USA einreisen. Vor der beabsichtigten Einreise ist jedoch die elektronische Einreiseerlaubnis ESTA (Electronic System for Travel Authorization) einzuholen. Hier müssen diverse Angaben gemäß Reisepass gemacht und eine Gebühr (bei uns waren’s 54,00 EUR pro Person) entrichtet werden.
(Auslands)krankenversicherung
Wer für längere Zeit ins Ausland geht, benötigt eine separate Auslandskrankenversicherung. Die Schutzbriefe, die man sich gerne mal im Rahmen eines Jahresurlaubs in der Ferne für ein paar Euro besorgt, reichen hier nicht, da sie meist nur für einen kürzeren Zeitraum (6 bis 8 Wochen) gelten.
Die Kosten für eine solche Auslandkrankenversicherung varieren von Anbieter zu Anbieter und schießen besonders dann in exorbitante Höhen, wenn Nordamerika mitversichert wird. Ich hatte das am Beispiel der HanseMerkur in unserem Fall durchgerechnet. Der Unterschied mit und ohne USA betrug über 600 EUR — ganz schön happig!
Wir haben uns daher für die Versicherung des ADAC entschieden. Hier fallen für Nordamerika keine zusätzlichen Kosten an, was den Gesamtpreis pro Person für 6 Monate auf rund 300 EUR festsetzt. Immer noch viel Geld, doch mal ehrlich: Ohne Versicherung fliegt man nun mal einfach nicht los.
Bei mir werden außerdem noch 50 EUR pro Monat für die Versicherung zu Hause fällig. In Deutschland herrscht grundsätzlich Versicherungspflicht, was auch während einer vorübergehenden Abwesenheit im Ausland gilt. Da ich während der Reise nicht angestellt bin und auch kein Geld vom Staat bekomme, gleichzeitig aber die Versicherung zu Hause während der Reise nicht benötige, falle ich in die sogenannte Anwartschaft. Nach meiner Rückkehr melde ich mich dann bei der gesetzlichen Krankenkasse zur Wiederaufnahme meines bisherigen Versicherungsschutzes und alles geht seinen gewohnten Gang.
Internationaler Führerschein
Nicht nur in Neuseeland werden wir mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sein, auch in den anderen Ländern wollen wir häufig nicht auf einen fahrbaren Untersatz verzichten. Wenngleich oftmals nicht explizit gefordert, ist das Mitführen eines Internationalen Führerscheins sicher keine schlechte Idee.
Die Besorgung des schlammgrünen Papierausweises ging bei uns reibungslos vonstatten. Folgende Dinge wurden von der zuständigen KFZ-Zulassungsstelle im hiesigen Landratsamt gefordert:
:: Führerschein
:: 1 biometrisches Lichtbild
:: Gebühr in Höhe von 13,50 EUR
Die Prozedur dauerte keine 10 Minuten und der Ausweis kann direkt mitgenommen werden. Zu beachten: Wenn ihr den Wisch für euren Reisepartner gleich mit besorgen wollt, benötigt ihr neben dessen Führerschein und dem Lichtbild außerdem euren eigenen Personalausweis zur Identifikation sowie eine vom Reisepartner handschriftlich unterschriebene Vollmacht. Spart in jedem Fall Zeit, ich konnte so unsere beiden Führerscheine beim ersten Besuch mitnehmen.
Reisepass
Zum Reisepass braucht man wohl kaum noch viele Worte verlieren — ohne ihn auch keine Weltreise.
Wie oben schon erwähnt: Die meisten Länder fordern bei Einreise einen Reisepass mit mindestens 6 Monate Gültigkeit. Im Zweifel also lieber einen neuen beantragen.
Impfpass
„Deutschland sucht den Impfpass“ – und wir suchen mit. Die Werbetreibenden wissen schon ganz genau, warum sie gerade diesen Slogan gewählt haben. Oder wisst ihr spontan, wo euer kleines gelbes Heftchen aktuell rumliegt? Falls ja: Hut ab zu eurer Ordnung! Allen anderen geht es wohl wie mir: Man hat nach dem letzten großen Umzug zwar eine leise Idee, wo das Ding sein KÖNNTE — aber sicher ist man sich nicht. Also lieber schon mal rechtzeitig mit dem Suchen anfangen.
Bezüglich der Impfungen an sich haben wir uns von unserem Hausarzt beraten lassen. Je nachdem, in welche Regionen es geht, sind ausgewiesene Impfungen durchaus sinnvoll und auch empfohlen. Wir haben hier auch eher ein bisschen mehr gemacht, als für unsere Strecke auf den ersten Blick nötig gewesen wäre — allerdings lagen unsere Basisimpfungen auch schon etliche Jahre zurück.
Wir haben uns spritzen lassen gegen:
Polio, Tetanus, Diphterie (Kombi-Impfung)
Typhus
Tollwut
Hepatitis A
Hepatitis B
Das wären die wichtigsten Dokumente unserer Reise in der Übersicht. Haben wir was vergessen? Welche Papiere hattet ihr auf Reisen dabei? Und wisst ihr, wo euer Impfpass liegt? Schreibt es in die Kommentare!
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