Früher oder später trifft sie jeden: Die Frage, was zum Henker man denn bitte alles mit auf eine Weltreise nehmen soll. Im Internet kursieren Myriaden von“ultimativen, noch nie da gewesenen“ Packlisten, die sich dem geneigten Leser leuchtreklamegleich in blinkenden Lettern vor die Füße werfen. Wenngleich ich den inflationären Gebrauch von Superlativen zum Schmunzeln finde, war und bin ich dankbar für diese Art der Unterstützung. Und auch ein wenig erleichtert: Nach kurzer Durchsicht der vorhandenen Listen stellt man nämlich fest, dass am Ende doch überall irgendwie das gleiche aufgezählt wird.
Doch wo fängt man nur an zu Packen für eine Reise, die über die gängigen drei Wochen Jahresurlaub hinausgeht?
Zumindest was die Kleidung angeht, packt man im Prinzip nicht mehr ein als für oben genannten Zeitraum. Unterwegs werden wir ohnehin nicht drum herum kommen, unsere Klamotten zu waschen beziehungsweise waschen zu lassen. Einen Großteil unseres Gepäcks machen technische Gerätschaften und deren Anhängsel aus — Ladekabel, Schutzhüllen, Adapter etc.
Weit entfernt vom Status einer „ultimativen“ Liste und wahrscheinlich auch weit entfernt davon, in Gänze vollständig zu sein, zählen wir nachfolgend die Dinge auf, die wir mit auf Reisen nehmen. Here we go!
Koffer, Taschen, Rucksäcke
Kein Backpacking-Trip ohne Rucksack, keine Flashpacking-Reise ohne — richtig, Koffer! Wir haben uns für die Fusion aus beidem entschieden, einem sogenannten Kofferrucksack oder Koffer-Trolley. Ich habe mir die Suche nach einem passenden Produkt wahrlich nicht leicht gemacht und mich letztlich für den unter Weltreisenden ziemlich beliebten Osprey Sojourn 80 entschieden.
Die Tasche lässt sich seitlich öffnen und so wie ein handelsüblicher Koffer befüllen. Die 80 im Namen steht für das Fassungsvermögen von 80 Litern — das sollte hoffentlich ausreichen. Große Trekking-Rollen sowie ein stabiles, ausfahrbares Teleskop-Gestänge sorgen für einen rückenschonenden Transport. Und wenn der Untergrund doch mal holprig wird, funktioniert man den Sojourn dank der verdeckten Schultergurte kurzerhand zum Rucksack um.
Mal sehen, wie er sich in der Reisepraxis schlagen wird.
Neben dem großen Hauptgepäck haben wir beide je einen Tagesrucksack als Handgepäck dabei. Der Dayton von Jack Wolfskin fasst rund 28 Liter und bietet dank zahlreicher Fächer genug Stauraum für mein 13 Zoll MacBook Air, das iPad und diverse andere Dinge.
Auch hier habe ich beim Kauf auf die durchweg guten Bewertungen vertraut und tatsächlich macht das Teil in Sachen Verarbeitung schon mal einen prima Eindruck.
Komplettiert wird die Rucksack-Parade durch zwei Dry-Bags in den Größen 6 und 12 Liter für Ausflüge an den Strand oder Touren über Wasser.
Darüber hinaus nehmen wir eine ganze Reihe weiterer Taschen für die unterschiedlichsten Einsatzzwecke mit:
2x Hopeville Packtaschen-Set: Zur geordneten Aufbewahrung der Kleidung im Koffer. Im Set enthalten sind zudem je ein Beutel für Schmutzwäsche und für Schuhe.
1x PacSafe à 12 Liter: Viele Unterkünfte bieten die Möglichkeit, Wertgegenstände in einem Safe im Zimmer zu deponieren. Ist das mal nicht gegeben, kommt der PacSafe ins Spiel. Gibt besonders in Hinblick auf Neuseeland und dem Reisen im Camper ein beruhigendes Gefühl.
2x Osprey Airporter Schutzhüllen für Kofferrucksack
1x Beutel zum Verstauen von Ladekabeln, Kopfhörern etc.
1x Organizer für ausgedruckte Dokumente
Kleidung
Wie oben schon erwähnt, kann man unmöglich so viele Klamotten einpacken, dass man für ein halbes Jahr ausgesorgt hat. Folgende Anforderungen haben wir beim Aussuchen an unsere Kleidung gestellt:
Sie musste möglichst
pflegeleicht,
knitterfrei,
schnelltrocknend,
den unterschiedlichen klimatischen Bedingungen angemessen
und obendrein
modisch vertretbar sowie farbig kombinierbar
sein.
Klingt nach einer Herkules-Aufgabe? Ich kann euch versichern: Das Zusammentragen der Kleidung hat einiges an Zeit beansprucht. Und bevor die Frage kommt: Ich habe als Mann tatsächlich mehr Zeit aufgewendet, adäquate Produkte zu finden. Das Zauberwort lautet Funktionsskleidung. Wer jedoch nicht gerade wie ein Abziehbild des Frontcovers eines Outdoor-Katalogs oder Reinhold Messners jüngerer Bruder aussehen und dennoch funktionale Kleidung möchte, muss zuweilen einiges an Ausdauer zeigen und unter Umständen mehr Zeit für die Suche einplanen.
Kleidung Matthias
3x lange Hosen: Hier habe ich mich bei der Suche besonders schwer getan. Ich bin kein Freund von Zip-Off-Hosen und auch aufgesetzte Seitentaschen finde ich seit den frühen 90ern nicht mehr cool. Ich verzichte nur ungern auf meine geliebten Jeans, weiß aber, dass diese in wärmeren Regionen einfach total unpraktisch sind und nicht mal eben auf die Schnelle per Hand gewaschen werden können. Die Alternatve fand ich im Golf-Sport: Die Hosen aus der adidas puremotion-Serie sind super-bequem, federleicht, luftdurchlässig, schnelltrocknend und schauen obendrein ganz passabel aus. Die eingebügelten Falten in der Front lassen sich leicht mit dem Dampfbügeleisen entfernen (wenn man darauf achtet, das Eisen nicht zu heiß einzustellen, ahem). Der erste Eindruck jedenfalls ist absolut überzeugend und ich bin sehr gespannt, wie sich die Hose im Reise-Alltag schlägt.
3x kurze Hosen: Praktischerweise bietet adidas die puremotion auch als Short an, Vorzüge siehe oben.
3x Funktionshemden, langarm: Auch hier war es gar nicht so einfach, Teile zu finden, die oben definierten Ansprüchen genügen. Ich wollte unbedingt Hemden mit langen Ärmeln haben (die kann man schließlich aufwickeln und meiner Meinung nach sieht das einfach besser aus als Kurzarmhemden). Hier zeigt sich übrigens gut die große Preisspanne bei Funktionskleidung: Für so ein Hemd kann man locker mal 90 EUR liegen lassen. Frühes Suchen und Angebote vergleichen lohnt hier definitiv.
6x Funktionsshirts: In Sachen T-Shirts kann man sich gerade in Bangkok hervorragend eindecken. Trotzdem nehme ich von zu Hause aus schon mal einen ordentlichen Satz Oberteile mit. Auch hier setze ich vorzugsweise auf Funktionsmaterial oder aber auf sehr leichte, dünne Baumwolle, wie man sie zum Beispiel in luftigen Tank-Tops findet.
1x Softshelljacke
1x leichte Sportweste
1x Baseball-Cap
2x Badeshorts
10x Boxershorts
10x Socken
1x Sneakers
Kleidung Verena
Die präferierten Materialeigenschaften haben natürlich auch in Sachen Frauenbekleidung ihre Gültigkeit. Tatsächlich schien mir, dass Verena es etwas leichter hatte bei der Suche nach passenden Klamotten. Das ist besonders dem Umstand geschuldet, dass zum Beispiel leichte Sommerkleider von vornherein aus Polyester bestehen und damit viele der gewünschten Produkteigenschaften in sich vereinen.
Verenas Koffer beherbergt folgende Kleidungsstücke:
2x Leggings: Was für mich die Golfhose, ist für Verena die Leggings. Superpraktisches Teil, das bei milden Temperaturen als Haupthose, in kälterem Klima als wärmendes Teil drunter getragen werden kann. Trocknet darüber hinaus schnell und nimmt kaum Platz im Koffer weg.
3x Sport-BH: Ich habe mir sagen lassen, dass diese Dinger nicht nur aus Funktionsmaterial besteht, sondern auch noch super-bequem seien. Na dann!
1x Jeans
4x kurze Shorts
4x T-Shirts
4x Sommerkleider
1x Fleece-Pullover
1x leichte Sportweste
1x Softshelljacke
2x Bikini
1x Baseball-Cap
10x Unterhöschen
10x Socken
1x Sneakers
1x Sandalen
1x Kette
1x Armband
Elektronik
Die Vorväter in Sachen Individualreisen würden sich im Grabe herumdrehen angesichts der hundsteuren Technik, die Reisende heutzutage mit sich führen. Wir bilden da keine Ausnahme, haben aber dennoch darauf geachtet, den Elektro-Wahn nicht völlig ausarten zu lassen. Das haben wir dabei:
1x Samsung Galaxy S3
1x iPad
1x Amazon Kindle
2x Kopfhörer
1x Sony Alpha 6000 mit 16-50 mm Kit-Objektiv
1x externes Ladegerät für Sony Alpha inkl. 2x zusätzlicher Akkus
1x Cullmann Magnesit Tisch-Stativ
3x SD-Speicherkarten für Sony Alpha und GoPro
Papiere & Reiseunterlagen
Auf die wichtigsten Reisedokumente bin ich im Artikel Reisevorbereitung #5: Visa, Versicherung und Co.: Unsere Reiseokumente im Überblick ja schon näher eingegangen. Hier nochmal unsere Papiere im Überblick:
2x Reisepass
2x Internationaler Führerschein
2x Führerschein
3x Kreditkarten
2x EC-Karten
2x Krankenkassenkarte
2x Versicherungsbrief der Auslandskrankenversicherung
2x Impfpass
Hygiene & Gesundheit
Hierunter fällt alles, was im Kulturbeutel seinen Platz findet oder in die Reiseapotheke gehört. Wir haben uns in der Apotheke mit Medikamenten gegen Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenverstimmungen und Halsschmerzen eingedeckt. Eine genaue Auflistung der Dinge spare ich mir, hier weiß jeder selbst am besten, was da so alles reingehört. Hervorheben möchte ich den Bite Away Stichheiler, der mittels Hitze wahre Wunder bei Insektenstichen und -bissen wirken soll.
Sonstiges
2x Reisehandtuch-Set: Bestehend aus je einem großen und einem kleinen Handtuch. Zusätzlich haben wir ein XXL-Handtuch für den Strand dabei.
2x Sonnenbrille
Puh, das ist echt ’ne ganze Menge Zeugs! Wir halten euch auf dem Laufenden, ob wir tatsächlich alles davon auch für eine zweite Weltreise einpacken würden oder letztlich gar elementare Dinge fehlen.
Wie sieht eure Packliste aus? Was würdet ihr mit auf Weltreise nehmen? Schreibt es in die Kommentare!
2 Comments
As known … men are boring when it comes to clothing. Even in an adventure trip the girl wins on variety!
Wait until you see pictures of me wearing HER cute summer dresses 😉