Im letzten Beitrag fuhren wir bis zum Monument Valley, heute nehmen wir euch mit auf den nächsten Abschnitt unserer kleinen Nationalpark-Tour durch den Südwesten der USA — und gestehen auch, warum wir diesen Ausflug ehrlicherweise gar nicht mehr so wirklich zu genießen wissen.
Arches, Bryce und Zion: Die großen Nationalparks im Westen der USA
Nachdem wir das Monument Valley hinter uns gelassen haben, steht der Arches Nationalpark in Utah als nächste Station auf unserem Zettel. Der Name verrät es schon: Das Highlight hier sind die steinernen Torbögen, beliebtes Fotomotiv und wahrlich eine beeindruckende natürliche Konstruktion.
Im ganzen Park finden sich angeblich über 2.000 solcher Bögen, die wir uns selbstredend ALLE ansehen… Nein, natürlich nicht, eine Handvoll reicht uns völlig, da sie sich unserer Auffassung nach nicht sooo sehr voneinander unterscheiden. Einige sind zudem nur durch längere Wanderungen zu erreichen, die wir uns aufgrund der Wärme sparen. Da wissen wir noch nicht, dass wir kurze Zeit später unseren ersten Schnee des Jahres sehen würden…
Ganz entspannt fahren wir durch den Park, halten hier und da an und machen ein paar Fotos, ohne das zweifelsfrei gute touristische Angebot wirklich auszunutzen. Nicht nur aufgrund der sich ähnelnden Landschaft merken wir erstmalig auf unserer Reise, dass die Empfänglichkeit für neue Sehenswürdigkeiten langsam nachlässt.
Das wird uns auch bei den weiteren Nationalparks bewusst, deren Erkundung wir uns für die kommenden Tage vorgenommen haben. Besonders der Bryce Canyon ist wirklich wunderschön, mehr als einen halben Tag verbringen wir aber auch hier nicht. Ich weiß nicht, ob wir unter anderen Umständen länger geblieben wären, doch für uns reicht es in dieser Form einfach aus. Den Zion Nationalpark betrachten wir letztlich sogar komplett vom Auto aus, was allerdings auch der Infrastruktur geschuldet ist: Die Hauptstraße zieht sich einmal quer und ohne Abzweigungen durch den Park — zumindest haben wir keine Seitenstraßen entdecken können.
Wenn am Ende der Lust noch ganz viel Zeit übrig ist…
Bei einem Roadtrip durch die USA ist natürlich immer auch der Weg das Ziel. Und dennoch, so langsam haben wir wohl den Punkt erreicht, von dem uns viele Reisende vor unserem Aufbruch berichtet haben: Den Punkt nämlich, an dem man neue Eindrücke nur noch schwer aufnehmen kann. Nach knapp sechs Monaten, in denen wir unter anderem in Thailand, Neuseeland und in der Südsee unterwegs waren, ist die Speicherplatte einfach voll und die Eindrücke ziehen nur noch so an einem vorbei, ohne dass man sie so richtig wertschätzen könnte. In den USA sehen unsere Tage daher weitestgehend identisch aus: Wir erwachen in einem mehr oder weniger austauschbaren Motelzimmer, fahren zwischen zwei und vier Stunden zum nächsten Ziel — aufgrund der großen Entfernungen meist eine kleine Stadt im Nirgendwo — und erreichen alle paar Tage eine der anvisierten Attraktionen. Letztere haben wir in Form der Nationalparks recht schnell abgehakt, weswegen wir uns alternative Ziele suchen müssen.
Denn, auch das merken wir gerade deutlich: Fünf Wochen USA sind in unserem Fall einfach zu lange. Selbst die vier Wochen, die der Reiseführer für unsere Route veranschlagt, halte ich für zu viel. Planmäßig geht es weiter nach Las Vegas, doch statt von dort direkt in den Yosemite Nationalpark zu fahren, machen wir einen großen Schlenker gen Norden und fahren nach Salt Lake City und von dort weiter bis nach Portland im Bundesstaat Oregon. Beides keine klassischen Touristenziele aber dennoch ganz hübsche Plätzchen.
Im nördlichen Kalifornien ist es teilweise noch bitterkalt und so erleben wir eines Morgens doch tatsächlich einen Anflug von leichtem Schneefall. Damit hätten wir nun wirklich nicht gerechnet.
Von Portland aus fahren wir die Küste entlang in Richtung San Francisco, wo wir eine Freundin von Verena treffen. Eigentlich sollte unser Weg zurück nach Los Angeles über den bekannten Highway No. 1 führen, doch leider haben zahlreiche Unwetter die Strecke zu weiten Teilen unpassierbar gemacht, weshalb wir auf die nicht ganz so spektakuläre Inlandsroute ausweichen.
Zum Abschluss unserer großen Reise geht es jetzt für vier Tage nach New York, von wo aus wir am 20. Juni den Flug in die Heimat antreten. Und inzwischen können wir beide ehrlich behaupten: Wir freuen uns so richtig auf zu Hause.
Und genau so soll es doch auch sein, oder?
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