Bei uns heißt sie Malakka, die Malaien selbst nennen sie Melaka, im Englischen sagt man Malacca: Die kleine Kolonialstadt im Süden der malayischen Halbinsel macht es einem bei der Hotelbuchung nicht gerade leicht. Da bedarf es schon mal mehrerer Anläufe, um auf den gängigen Portalen die dort hinterlegte Schreibweise herauszubekommen. Wir schaffen es dann aber doch, buchen unsere Unterkunft für zwei Nächte und freuen uns auf angenehme Tage in dem Ort, der seit 2008 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.
Mit dem Bus von Kuala Lumpur nach Malakka (oder Melaka oder…)
Wie bereits beim Zugfahren in Thailand wollen wir auch diesmal die Anreise selbst organisieren und entscheiden uns für eine Überlandfahrt per Bus. Schon im Vorfeld haben wir viel Positives über diese Art der Fortbewegung in Malaysia gelesen. Auch wir sind schwer angetan von der komfortablen und einfachen Art, durch das Land zu kommen. Die Fahrt von Kuala Lumpur ins nördlich gelegene Penang, die am Ende dieser Woche ansteht, haben wir daher bereits reserviert. Das war allerdings auch nötig, denn am 28. Januar wird hier Chinesisches Neujahr gefeiert, weswegen Transport sowie Unterkünfte entsprechend rasch ausgebucht sind. Zum Thema Busfahren in Malaysia folgt in jedem Fall nochmal ein eigener, ausführlicher Artikel.
Für die Fahrt nach Malakka benötigen wir rund zwei Stunden, die wie im Flug vergehen. Vor Ort begrüßt uns ein grauer Mittagshimmel, doch immerhin regnet es gerade nicht. Am Busbahnhof Sentral nehmen wir ein Taxi und fahren ins Hotel. Bereits auf dem Weg dorthin kommen wir am bekanntesten Fotomotiv der Stadt vorbei — dem Roten Platz mit der zugehörigen Christ Church. In der Unterkunft angekommen vergeuden wir keine Zeit und brechen direkt auf, um die Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erkunden.
Das geht in Malakka sehr gut, denn die schönsten Sightseeing-Spots liegen nicht allzu weit voneinander entfernt. Auf halber Strecke zum Roten Platz passieren wir die St. Paul’s Church, die hoch oben auf einem Hügel gelegen über der Stadt thront. Das ursprünglich im Jahr 1521 erbaute Gebäude gilt nicht nur als älteste Kirche Malakkas, sondern ganz Südostasiens. Einst eine katholische Kirche portugiesischer Seefahrer, wurde sie nach dem Einmarsch der Holländer in ein evangelisches Gotteshaus umgewandelt. Von hier oben kann man in einiger Entfernung die „Straße von Malakka“ sehen, eine Meerenge zwischen der Malaiischen Halbinsel und der Nordostküste von Sumatra. Im Inneren der Ruinen zieren etliche restaurierte, holländische Grabsteine mit niederländischer Inschrift die steinernen Wände.
Wir gehen weiter und erreichen kurze Zeit später den Roten Platz. Verlaufen kann man sich hier nicht: Man folgt einfach der Menschentraube, von der man sicher sein kann, dass sie das selbe Ziel hat.
Alternativ vertraut man seinem Gehör und geht nach der lauten Musik, die von allen Richtungen durch die Straßen dröhnt. Die führt einen unweigerlich zu den vielen bunten, originell gestalteten Fahrrad-Rikschas, deren Besitzer überall um den Platz herum bereitstehen, um für zahlende Kundschaft in die Pedale zu treten.
Nach dem Preis haben wir nicht gefragt, angeblich ist eine Tour durch die Stadt auf so einem Teil aber ganz schön teuer. Wer Spaß daran hat, sich bei über 30 Grad Celsius Außentemperatur etwa lautstark von Last Christmas oder diversen Disney-Themes beschallen zu lassen, der findet hier seine Erfüllung. Lustig anzuschauen ist das bunte Treiben allemal.
Wenn’s erstmal regnet…
Ein paar Meter vom Roten Platz entfernt beginnt die Jonker Street, die quirlige Garküchen- und Verkaufsmeile Malakkas. Hier reiht sich — ganz wie von Südostasien gewohnt — Essenstand an Essenstand. Wir sind noch nicht hungrig und beschließen am Abend nochmal wieder zu kommen, wenn die Beleuchtung anlässlich des chinesischen Neujahres ihren ganzen Reiz entfaltet.
Leider beginnt es bald darauf ziemlich stark zu regnen, was sich bis in die späten Abendstunden und den kompletten nächsten Tag nicht mehr ändern sollte. Damit fällt auch die angedachte Walking Tour ins Wasser, eine kostenfreie Führung durch die Stadt. So verbringen wir den Tag in der Shopping-Mall Dataran Pahlawan, trainieren im hoteleigenen Fitnessstudio etwaige angefutterte Reisepfunde ab und planen unsere weiteren Schritte.
Diese führen uns morgen zurück nach Kuala Lumpur, von wo aus wir mit AirAsia nach Siem Reap in Kambodscha fliegen, um uns die weltgrößte Tempelanlage Angkor Wat anzusehen — hoffen wir, dass das Wetter uns dann wohlgesonnener ist!
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