Wie im letzten Beitrag angekündigt, stand für heute die Zugfahrt nach Ayutthaya auf dem Programm. Die Hauptstadt des ehemaligen Königreichs Siam liegt nur rund 80 km von Bangkok entfernt und eignet sich daher auch hervorragend für einen Tagesausflug. Wir bleiben jedoch über Nacht und wollen uns so langsam nach Norden vorarbeiten.
Eine Zugfahrt, die ist lustig…
Ayutthaya selbst erreicht man über mehrere Wege. Taxis bieten die Fahrt ab Bangkok zwischen 1.000 und 1.500 Baht (rund 27 bis 40 EUR) an, Busse fahren etwas günstiger von Busterminals innerhalb der Stadt. Betuchtere Naturen mit mehr Zeit wählen die Überfahrt auf dem Chao Praya River. Oder aber man nimmt wie wir den Zug. Diese Variante funktioniert einfach, schnell und günstig, vorbuchen ist in der Regel nicht nötig.
Nach einem eher ernüchternden Frühstück im Hotel checkten wir aus und machten uns auf zum Bahnhof Hua Lamphong, dem zentralen Knotenpunkt für Zugfahrten aller Art in Bangkok. Wir hatten uns im Vorfeld unter www.railway.co.th bereits über die Fahrzeiten informiert und konnten der Dame am Ticketschalter so genau sagen, welchen Zug wir gerne nehmen würden. In Thailand gibt es unterschiedliche Lok-Typen, die je nach Art über eine optionale 1. und 2. Klasse verfügen und schneller oder langsamer unterwegs sind. In unserem Fall hätte beispielsweise der Special Express in der 2. Klasse mit 350 Baht (10 EUR) pro Person zu Buche geschlagen, der Ordinary-Zug in der 3. Klasse hingegen nur mit sparsamen 20 Baht (50 Cent). Wer nun aufgrund des günstigen Preises der 3. Klasse einen offenen Wagen mit Holzplanken als Sitzgelegenheit und gackernde Hühner auf Stangen als Mitreisende vor Augen hat, den muss ich enttäuschen: Zwar verfügt diese Kategorie nur über Ventilatoren statt Klimaanlagen und kann dadurch bei Sonnenschein durchaus warm werden. Davon ab ist die Qualität durch und durch in Ordnung, die Sitze sind oftmals (nicht immer) gepolstert und der allgemeine Zustand gibt sich absolut solide. Gemessen an der kurzen Fahrzeit nach Ayutthaya macht man mit der günstigsten Kategorie also bestimmt nichts falsch und so freuten auch wir uns über die willkommene Schonung unseres Budgets.
Check-In und Check-Out in unter einer Stunde
In Ayutthaya angekommen, machten wir uns direkt auf den Weg in unsere Unterkunft, die wir bereits am Abend zuvor übers Internet gebucht hatten. Wie in Thailand üblich, warteten auch diesmal bereits zahlreiche Tuk-Tuk-Fahrer und Marketing-Kräfte diverser Gästehäuser an der Haltestelle auf hilfebedürftige Reisende. Hier läuft das Ganze allerdings etwas gesitteter ab als anderswo. Der „Taxi-Verwalter“ — auf einem Klappstuhl hinter einem wackligen Campingtisch sitzend — teilt die umherwuselnden Touristen den wartenden Fahrern zu.
Auf unsere Bleibe waren wir in diesem Fall ganz besonders gespannt, weil wir diesmal — gemessen an dem, was wir uns so vorgestellt haben — eine deutlich einfachere Unterkunft ausgesucht hatten. Natürlich spielte hier der sagenhaft günstige Zimmerpreis von gerade einmal 15 EUR pro Nacht eine Rolle, doch auch besonders die guten Rezensionen im Netz haben uns neugierig gemacht. Und da man auf so einer Reise auch durchaus mal aus seiner vertrauten Komfortzone ausbrechen sollte, dachten wir uns, das probieren wir.
Mangelnde Offenheit gegenüber Neuem kann man uns also nicht vorwerfen. Dass diese nur für die Dauer eines Mittagessens angehalten hat, steht auf einem anderen Blatt. Per se lagen die Bewertungen des kleinen Gästehauses auch gar nicht falsch: Das einfache Zimmer war spartanisch eingerichtet aber sauber und der Empfang war herzlich.
Beim Anblick des Badezimmers jedoch wurde uns schnell klar: Puh, hier müssen wir beide Augen zudrücken und am besten weder duschen noch dem Ruf der Natur folgen. Wir haben uns die Entscheidung wahrlich nicht leicht gemacht und sind erstmal im angeschlossenen Café essen gegangen. Doch schnell war klar: Das ist nicht, was wir wollen und mit dem wir uns wohlfühlen. So buchten wir an Ort und Stelle ein Zimmer im Kungsri River Hotel, in dem ich bereits bei meinem ersten Besuch in 2012 übernachtet hatte. Der Zimmerpreis liegt hier mit 64 EUR natürlich deutlich höher — doch auch die Qualität lässt sich nicht vergleichen.
Ausflug zum Wat Maha That
So packten wir rasch unsere Sachen und wechselten die Unterkunft. Es war inzwischen Nachmittag und wir nutzten die noch verbleibende Zeit bis Sonnenuntergang mit der Besichtigung des nahegelegenen Wat Maha That. Anders als mit dem Wetter — in ganz Thailand und besonders im Süden regnet es seit Tagen stellenweise richtig heftig — hatten wir in Sachen Eintritt mehr Glück, der war heute nämlich frei. Vom wohl berühmtesten Fotomotiv der Anlage brauchten selbstverständlich auch wir einen Abzug:
Mehr Bilder gibt’s übrigens ab sofort immer in der Bildergalerie des jeweiligen Landes.
Da es gegen 18 Uhr bereits dunkel wird und es in Ayutthaya jede Menge weiterer Tempel zu besichtigen gibt, verschieben wir das weitere Sightseeing auf morgen, bevor es dann mit dem Zug nach Sukhothai geht.
3 Comments
[…] Thailand waren wir dafür in Ayutthaya und gleich für mehrere Tage im schönen Sukhothai, wo wir die historische Altstadt auf dem Fahrrad […]
Hi ihr 2,
schön dass es nach anfänglichen Hürden jetzt rund läuft. Und toll für mich so quasi mitreisen zu können und zu sehen wie es jetzt dort aussieht. Habe vor vielen Jahren eine ganz ähnliche Route genommen und war damals von Land und Leuten sehr beeindruckt. Allerdings komme ich so nicht in den Genuss der vielen tollen Speissen. Da beneide ich euch etwas.
Viel Glück und weiter so
Michael und Iris
Danke ihr beiden 🙂